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1. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 41

1907 - Leipzig : Freytag
41 21. Christoph Aolumtms. Jugendzeit des Kolumbus. Christoph Kolumbus wurde in der italienischen Seestadt Genua geboren und war der Sohn emes Tuch-Webers. Anfangs bte er das Handwerk seines Vaters, bald aber wurde Abb. 22. Christoph Kolumbus. er ein Seemann. Durch Reisen und Studium erwarb er sich grndliche Kenntnisse und kam bald zu der berzeugung, da die Erde eine Kugel sei. Wenn die Erde eine Kugel ist, dachte er, so mu ich auch auf West-licher Fahrt nach Indien gelangen. Da im Westen des Atlantischen

2. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 65

1907 - Leipzig : Freytag
65 36. Christoph Kolumbus. Jugendzeit des Kolumbus. Christoph Kolumbus wurde in "der italienischen Seestadt Genna geboren und war der Sohn eines Tuchwebers. Anfangs bte er das Handwerk seines Vaters, bald aber wurde Abb. 30. Christoph Kolumbus. er ein Seemann. Durch Reisen und Studium erwarb er sich grndliche Kenntnisse und kam bald zu der berzeugung, da die Erde eine Kugel sei. Wenn die Erde eine Kugel ist, dachte er, so mu ich auch auf West-Itcher Fahrt nach Indien gelangen. Da im Westen des Atlantischen

3. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 5

1907 - Leipzig : Freytag
5 4. Odipus. dipus war der Sohn des thebanischen Knigs Lajos und seiner Getnahlin Jokaste. Als Kind wurde er von seinen Eltern infolge eines Orakelspruches ausgesetzt. Ein mitleidiger Hirte fand ihn und brachte ihn an den Hof des Knigs von Korinth, als dessen Sohn er aufwuchs. Da hhnte ihn einst ein boshafter Genosse und sagte, er sei ja gar nicht der Sohn des Knigs von Korinth. Beunruhigt wandte sich dipus an das Orakel zu Delphi. Dieses riet ihm, nicht in die Heimat zurckzu-kehren; denn sonst wrde er ein schweres Verbrechen begehen. Da dipus nun Korinth fr seine Heimat hielt, begab er sich nach Theben, einer vermeintlich ganz fremden Stadt. Unterwegs begegnete er in einem Hohl-Wege einem Wagen mit einem Kutscher und einem stattlichen Greis. Er bekam Streit mit ihnen und erschlug beide, ohne zu wissen, da der Greis sein Vater war. Er wanderte weiter und kam nach Theben. Vor dieser Stadt hauste damals ein schreckliches Ungetm, halb Mensch halb Tier, die Sphinx genannt. Diese gab den Vorbergehenden ein seltsames Rtsel auf. Wer es nicht lsen konnte, wurde von ihr in den Abgrund gestrzt. Sie legte auch dem dipus ihr Rtsel vor. Es lautete: Was ist das? am Morgen geht es auf vier, am Mittag auf zwei und am Abend auf drei Beinen?" dipus bedachte sich und sprach: Das ist der Mensch; als hlfloses Kind kriecht er auf Hnden und Fen; als Erwachsener geht er aufrecht auf zwei Beinen, und am Abend seines Lebens braucht er dazu noch einen Stock." Als die Sphinx so ihr Rtsel gelst sah, strzte sie sich vor Ver-zweistung selbst in den Abgrund. dipus aber zog in Theben ein, und die dankbaren Thebaner gaben ihm den erledigten Knigsthron und die Hand der verwitweten Knigin. So beging dipus, ohne es zu wissen, zu dem ersten noch ein zweites schweres Verbrechen, indem er seine Mutter heiratete. Die Götter aber zrnten ob des doppelten Frevels und sandten Pest und Hungersnot der die Stadt. Um dem bel abzuhelfen, forschte dipus nach der Ursache, und als er fand, da er der Miffethter sei, stach er sich die Augen aus und irrte an der Hand seiner Tochter Antigone als armer, blinder Bettler im Lande umher, bis er endlich Verzeihung und ein sanftes Ende fand. 5. Antigene. Nach dem Tode des dipus sollten seine beiden Shne Eteokles und Polynikes die Regierung gemeinschaftlich führen. Aber Polynikes wurde von seinem Bruder aus der Stadt vertrieben und unternahm dann %

4. Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter - S. 60

1889 - Leipzig : Freytag
60 Konrad Ii. regierte kraftvoll und glcklich; man sagte von ihm: An Konrads Sattel hangen die Bgel Karls des Groen". Sein Sohn Heinrich Iii., (103956), der Schwarze genannt, war gleich ausgezeichnet durch seine hoheits-volle Erscheinung, wie durch Willenskraft. Bildung und Frmmigkeit. Unter ihm erstieg Deutschland den Gipfel seiner Macht; denn er gebot bis an die Weichsel und Karpathen, und alle Fürsten Europas erkannten seinen Vorrang an. Auch in die kirchlichen Verhltnisse griff er mit ordnender Hand ein, indem er viermal den ppstlichen Stuhl mit einem Manne seiner Wahl besetzte und damit die kaiserliche Oberhoheit der das Papsttum zur Geltung brachte. Aber mitten aus groen Entwrfen wurde er im Alter von 39 Jahren 1056 durch de" Tod herausgerissen. Wie sein Vater, wurde auch er iu dem von ihnen erbauten herrlichen Dome zu Speyer beigesetzt. Sein Sohn Heinrich, ein Kind fon sechs Jahren, erbte das Reich, das sich von der Eider bis zum St. Gott-hard, von der Oder bis zu den Vogesen, von der Leitha bis zur Schelde erstreckte. 2. Heinrich Iv. 10561106. Die Kaiserin Agnes, eine schne, mild-herzige, aber der Last nicht gewachsene Frau, bernahm die Negierung fr ihren unmndigen Sohn und suchte durch Schenkungen und Guadeubeweise Freunde zu gewinnen; die Groen des Reiches suchten sich aber des Knigskindes und damit der Reichsregierung zu bemchtigen. Als Agnes einmal (1062) mit Wangen Begleitern auf der schnen Rheininsel bei Dsseldorf (jetzt Kaiserswrth) weilte, entfhrten ihr der Erzbischof Hanno von Kln. Graf Otto von Nord-heim, Ekbert von Braunschweig und andere den Sohn und die Knigsab-zeichen nach Kln. Heinrich strzte sich zwar in den Rhein, wurde aber vvn Ekbert noch gerettet. Die Kaiserin weinte und klagte, beruhigte sich aber und vershnte sich sogar spter mit den Verrtern. Nun kam Heinrich in die strenge Zncht des ehrgeizigen Hanno, die ihn verschlossen und mitrauisch machte. Als Hanno eine Reise nach Rom unternahm, wurde der Prinz dem Erzbischof Adalbert von Bremen bergeben, der allen seinen Wnschen und Neigungen nachgab. So fehlte ihm die rechte Erziehung zu einem charakterfesten Manne und tchtigen Herrscher. Auch gewhnte ihn Adalbert an ein herrisches Ans-treten gegen die deutschen Fürsten, namentlich die schsischen Groen. Als er bereits mit 15 Jahren mndig erklrt wurde, verriet er, bei allen hohen Krper-nrt Geistesgaben, bald einen Hang zu Willkr und Gewaltttigkeit und er-regte dadurch groen Unwillen, namentlich bei den Sachsen. 3. Zerwrfnis mit den Sachsen. Der deutsche König hatte damals keine bestimmte Residenz, sondern er zog im Reiche umher und hielt bald da, bald dort in einer Pfalz oder Burg Hof. Wo er gerade weilte, bestritten die Um-wohner seinen Unterhalt geschenkweise. Nun fand Heinrich das Land Sachsen schn, aber. seine Bewohner behandelte er verchtlich; er legte deshalb am Harze, im Thringerwalde und Eichsfelde Burgen an und wurde durch seine groen

5. Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter - S. 95

1889 - Leipzig : Freytag
95 zu sichern. Die Fürsten wollten den ihnen schon zu mchtigen, noch dazu finstern und wenig seinem Vater hnlichen Mann nicht auf den Thron erheben. Das krnkte den Kaiser, und er begab sich nach Straburg. Unterwegs erkrankte er und hrte von den rzten, da ihm nur noch wenige Tage zu leben beschieden sei. Sogleich wollte er nach Speyer reisen, um in dieser Begrbnisstadt so mancher deutscher Könige zu sterben. Er kam nur bis Germersheim am linken Rheinufer, da starb er (15. Juni 1291) und wurde im Dome zu Speyer bei-gesetzt. Sein marmorner Grabstein zeigt seine Gestalt in Lebensgre. 25 llirccht I. (12981308). Wilhelm Tell. 1. Deutschland nach Rudolf I Durch den Erzbischof von Mainz empfohlen, wurde Idols. Graf von Nassau, gewhlt (129198), machte sich aber bald verhat. Darum wurde er aus nichtigen Grnden abgesetzt und statt seiner Rudolfs 1. Sohn, Alrecht I. (1298) von sterreich, gewhlt. Bei Gll-heim, nchst dem Donnersberge und der Stadt Worms, kam es zur Schlacht und zum Zweikampfe der Gegenkaiser. Adolf rief seinem Gegner zu: Hier mt Ihr mir Reich und Leben lassen!" und dieser erwiderte: Das steht in Gottes Hand!" Nicht lange darauf lag Adolf am Boden und wurde von einem Ritter erstochen. Danach wurde Albrecht nochmals zu Frankfurt gewhlt und zu Aachen gekrnt. Er regierte zehn Jahre lang (12981308), kraftvoll und klug, aber ohne rechten Segen und Erfolg. Er galt fr finster und menschenfeindlich und erschien so nur noch mehr, da er einugig war. Man warf ihm Strenge und Hrte, un-ersttliche Lndergier und Herrschsucht vor. Sein Neffe, Johann vonschwa-ben. verlangte mehrmals sein vterliches Erbe in der Schweiz, im Elsa und in Lothringen. Immer vertrstet, machte er schlielich einen Anschlag auf seines Oheims Leben. Als Albrecht eines Tages bei Windisch der die Reu setzen wollte, drngte sich Johann mit einigen Mitverschworenen in den Kahnsie mordeten ihn am anderen Ufer, flohen aber dann aus Angst. Im Sche eines armen Weibes, das auf dem Acker arbeitete, verschied Albrecht. Von Johann, den man seitdem Parrieida (Verwandtenmrder) nennt, hrte man nichts mehr. Er soll als Mnch in Italien gestorben sein. Zwei andere Mrder starben fern, in Armut und Vergessenheit. Ein einziger der Verschwornen, Rudolf von Wart, fiel der Witwe Albrechts, Elisabeth, und seiner Tochter Agnes in die Hnde. Sie lieen ihn, obgleich er sich nicht einmal am Könige selbst ver-griffen hatte, aufs Rad flechten und drei Tage mit dem Tode ringen, den seine Gemahlin, bei ihm betend, herbeiflehte. Dienstmannen und Verwandte der Mrder, ob schuldig oder nicht, bluteten, wohl tausend an der Zahl, auf Befehl dieser Rcherinnen. An der Mordstelle bauten sie Kloster Knigsfelden. In dasselbe Jahr 1308 setzt auch die Sage die Entstehung der Schweizer Eid-genossenschaft. Obwohl nun aber weder der Tyrannenmrder Tell, och der Landvogt

6. Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter - S. 59

1889 - Leipzig : Freytag
59 6. Ottos hchster Glan;; fem Tod. Als Otto endlich 972 aus Italien heimgekehrt mar, hielt er einen Reichstag in Quedlinburg, melcher von Deutschen wie von Dnen, Slamen, Ungarn, Bulgaren, Griechen und Romern beschickt wurde. Er gebot ja vom Vesuv bis zur Ostsee, von der Scheide bis zur Donau. Man nannte ihn mit Recht den Groen; denn er verdunkelte sogmfeinen Vater. Im folgenden Jahre reiste er nach Memleben, wo sein Vater gestorben war, erkrankte schon am Tage nach der Ankunft am Fieber und starb abends (7 Mai 973), 62 Jahre alt, nach unruhiger, aber glanzvoller Regierung von 37 Jahren. Im Erzstiste Magdeburg ruht er samt seiner ersten Gemahlin, der englischen Prinzessin Edit, in dem spter (1208-1363) erbauten Dome, m einfachem Mrtelsarge; ein ehrwrdiges Denkmal steht auf dem Alten Markte zu Magdeburg. 7. Die letzten schsischen Kaiser. Ottos Sohn. Otto Ii., und noch mehr sein Enkel, Otto Iii., waren reich begabte und hochgebildete Jnglinge, aber sie hatten zu hochfliegende Plne und brachten dadurch das so fest gefgte Reich in neue Verwirrung. Beide fanden frhzeitig den Tod. und ihr tchtiger Vetter und Nachfolger. Heinrich Ii., der wegen seiner Mildthtigkeit gegen die Kirche spter heilig gesprochen wurde, hatte schwere und lange Kmpfe zu bestehen, um das kaiserliche Ansehen wiederherzustellen. Er konnte sich mit Recht malen lassen, auf dem Throne sitzend, wie ihm die blonde Germania dient, die schwarze Gallia die Friedenvpalme reicht, die braune Roma und die rote Slawinia ihm Tribut darbringen. Mit seinem Tode erlosch das sch-sische Kaiserhaus, nachdem es mehr als ein Jahrhundert ruhmvoll ge- herrscht hatte (9191024). 23. Kaiser Heinrich n. Iv. Bilder aus der frnkischen Zeit. (1024-1125.) 17. Heinrich Iv. von Deutschtand. (10561106.) l. Ubergang der Krone auf die Franken. (1024.) Als Heinrich Ii., 52 Jahre alt, in der Flle seiner Macht, kinderlos in seiner Pfalz Grona bei Gttingen als letzter des schsischen Hauses starb, versammelten sich die Herzge, Grasen, Bischfe und andere Groen in der Rheinebene zwischen Mainz und Worms und whlten den frnkischen Grafen Konrad (Ii.) zum Könige, joo kam das frnkische oder salische Haus auf ein Jahrhundert zur Herrschaft.

7. Sagen und Geschichten aus dem Mittelalter - S. 63

1889 - Leipzig : Freytag
63 lerno mit dem bittern, aber ehrlich gemeinten Sorte: Ich habe das Recht ge-liebt und das Unrecht gehat; deshalb sterbe ich in der Verbannung" Seme Nach-folaer lieen es aber nicht zum Frieden kommen. Ja, der Kaiser erlebte an zwei Shnen Undank und Verrat. Der erste, Konrad, wurde abgesetzt und starb m Reue. Der zweite. Heinrich, nahm ihn sogar, nachdem er ihn heuchlerisch getuscht hatte, gefangen und setzte ihn auf das Schlo Ingelheim. Doch entkam der Kaiser aus der Haft und wollte gerade ein Heer sammeln, als er am 7. August 1106 in Sttich vom Tode erlst wurde. Fnf Jahre blieb rne Kaiserleiche in ungeweihter Kapelle am Speyrer Dom stehen, bis der Bannfluch aufgehoben wurde; erst 1111 wurde sie beigesetzt. ^ . Jener Heinrich aber folgte ihm als Heinrich V. 11061125. ^etne Regierung war ganz von dem Juvestiturstreite" ausgefllt; dieser wurde erst durch das Wormser Konkordat (1122) beendigt. Danach fand von nun an die Wahl der Bischfe frei, in Gegenwart des Knigs oder lemes Vertreters, statt. Der Papst belehnte dann den Gewhlten mit Rtttg uno Stab und der Kaiser mit dem Scepter. Mit seinem Tode war das salisch-frnkische Haus erloschen. V. Bilder aus der Zeit-der Staufer. (1138-1254.) 18. Der erste Kreuzzug. (10951099.) 1. Wallfahrten nach Jerusalem. Schon frhe war es Sitte bei den Chri-sten, zu den heiligen Orten in Palstina zu reisen. Man nannte solche Wanderer Pilger (von peregrinus, ital. pellegrino = Fremder) oder Wallfahrer, im ihre Zahl wuchs besonders, seit Kaiser Konstantinus mit seiner Mutter Helena die heiligen Sttten gereinigt, mit Kirchen und Kapellen berbaut und ausgeschmckt hatte. Die Pilger trugen lange, einfache Kutten, den muschelbesetzten Hut, Tasche, Schrpe, Kreuz und Pilgerstab. Unterwegs fanden sie Gastfreund-schaft, und wenn sie heimkamen, so begegnete man ihnen mit Achtung^ denn sie erschienen durch das Gebet am heiligen Grabe und durch das Bad im Jordan gleichsam geheiligt. Als die Muhammedaner Palstina besetzten, blieben der Patriarch und die Christengemeinde zu Jerusalem und auch die Pilger unbelsttgt, weil jene in Jesu auch einen Propheten Gottes sahen. Aber nach dem ~tode Harun at Raschids (809) und seines Sohnes verfiel das Chalifat in Bagdad und geriet immer mehr in Abhngigkeit von dem Oberbefehlshaber der Soldaten. Im elften Jahrhunderte nahmen Tnrkomanen, nach einem Fhrer Seld-schukken genannt, welche den Islam angenommen hatten und vom Kaspi-und Aralsee vordrangen, fast das ganze Vorderasien in Besitz. Seitdem war das griechische Kaiserreich schwer bedroht, und die Christen wurden hart be-drckt, mihandelt, beraubt, ihre Andachten gestrt und die heiligen Sttten be-

8. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 103

1889 - Leipzig : Freytag
103 erreichten unter ihrer Regierung eine noch nie dagewesene Blte; die bh-mische Leinwand wurde bis nach Spanien ausgefhrt, das Brnner Tuch war in ganz Europa bekannt, nnd-sterreichische Handelsschiffe segelten bis nach Ostindien. Das Schulwesen wurde von ihr in einem Mae gefrdert, da sie die Begrnderin des sterreichischen Schulwesens genannt werden kann. Auf dem Gebiete der Kunst war es die Musik, welche in Wien eine hervorragende Psiegsttte sand (Gluck, Haydn, Mozart s. 23, 3). 2. Maria Theresias Lebensabend und Ende. Der pltzliche Tod ihres Gemahls, des Kaisers Franz I., erschtterte Maria Theresia so sehr, da sie den Rest ihres Lebens in Trauer blieb und bis zu ihrem Tode Trauer-kleider trug. Als deutscher Kaiser und Mitregent in den sterreichischen Lndern folgte nun ihr Sohn Joseph Ii. (176590). Zur Teilung Polens entschlo sie sich nur ungern, weil sie ihr als Unrecht erschien, obwohl sterreich dadurch einen Landzuwachs erhielt. Als 1777 das bayrische Frstenhaus ausstarb, wollte Joseph Ii. den Erben Bayerns, den Kurfrsten Karl Theodor von der Psalz, bestimmen, ihm einen groen Teil Bayerns abzutreten. Friedrich der Groe wollte aber diese Vergrerung sterreichs nicht zulassen, und es drohte der bayerische Erbsolgekrieg. Aber Maria Theresia war dem Ausbruche der Feind-seligkeiten abhold und vereinbarte mit dem Preuenknige den Frieden von Teschen (1770), in welchem sich sterreich mit dem Jnnviertel begngte. Bald darauf erkrankte sie und fhlte, da sie sterben msse (1780). Mir kommt der Tod vor," sagte sie zu ihrem Sohne Joseph Ii., als wenn man von einer Stube zur andern ginge." Bis zum letzten Tage frhstckte sie mit ihrer Familie. Als sie sich kurz vor ihrem Tode von ihrem Ruhebette aufrichtete, wollte sie Kaiser Joseph zurckhalten und sagte: Wohin wollen Ew. Majestt?" Zu Dir, zu Dir. ich komme, Gott nimm meine Seele auf!" waren ihre letzten.worte. In neuester Zeit (1888) ist ihr in Wien ein herrliches Denkmal (von Znmbnsch) gesetzt worden. 3. Joseph Ii. war 1741, in der Zeit der grten Bedrngnis fter-reichs, geboren und erhielt unter mtterlicher Leitung eine sorgfltige Er-Ziehung. Von frh auf zeigte er einen klaren Verstand und ein gutes Herz. Bei dem Tode seines Vaters (1765) wurde er deutscher Kaiser und Mit-regent in sterreich und erfllte seine Herrscherpflichten mit grter Gewissenhaftigkeit. Er machte zahlreiche Reisen, um Land, Leute und Ver-Hltnisse aus eigener Anschauung kennen zu lernen, und die leutselige Art seines Verkehrs erwarb ihm eine seltene Beliebtheit bei dem Volke. In der Nhe eines mhrischen Dorfes fhrte er einmal selbst den Pflug und zog eine Furche, um damit seiner Hochachtung gegen den Bauernstand Ausdruck zu geben. Auf einer andern Reise erhielt er folgende Bittschrift eines ungarischen Bauern: Barm-herziger Kaiser! Vier Tage Frondienst, den fnften Tag auf die Fischerei, den sechsten mit

9. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 90

1889 - Leipzig : Freytag
90 erhielt von diesem die Aufforderung, die Trkei zu verlassen. Da er gleich-wohl blieb, so suchte man ihn mit Gewalt fortzubringen; er aber hielt in seinem verschanzten Lager bei Bender einer ganzen trkischen Truppenabtei-luug stand, wurde jedoch schlielich gefangen und nach Adrianopel gebracht. Whrend seiner Abwesenheit hatten sich auch die Polen und Dnen wieder erhoben; als neue Feinde waren Preußen und Hannover hinzugetreten, und schon waren alle schwedischen Besitzungen diesseit der Ostsee bis auf Stral-suud verloren gegangen. Da entschlo sich Karl Xii., nach fnfjhrigem Aufenthalte in der Trkei, zrckzukehren. Wie im Fluge, legte er, des Tags zu Pferd, uachts zu Wagen, 280 Meilen in 14 Tagen zurck und kam im November 1714 nachts vor den Thoren von Stralsund an. Da er sich davon berzeugte, da er die verlorenen Gebiete nicht mehr zurckerobern knne, suchte er sich mit dem zu Dnemark gehrigen Norwegen zu eutsch-digeu und belagerte die Festung Friedrichshall. Hier wurde er eines Tages (1718) in einem Laufgraben, von einer Kugel durch den Kopf getroffen, stehend tot gefunden. So endete er, 36 Jahre alt, vermutlich durch Meuchel-mord, sein wechselvolles Leben. Er hat sich durch seine Tapferkeit und Aus-dauer, durch seine spartanische Einfachheit und seine auf tiefer Frmmigkeit beruhende Sittenstrenge den Nachruhm eines bewunderungswrdigen Helden erworben; aber durch seinen unbeugsamen Starrsinn, der ihm bei den Trken den Beinamen Eisenkopf" eintrug, brachte er sein Vaterland um alle Vor-teile, die von seinen vortrefflichen Eigenschaften zu erwarten waren. Schweden mute nach seinem Tode den Frieden mit schweren Opfern erkaufen; es mute Livland, Esthland, Jngermanland an Rußland, Vor-Pommern bis zur Perne an Preußen, Bremen (mit Ausnahme der freien Stadt) und Verden an Hannooer abtreten und bte seine Gromacht-stelluug fr alle Zeiten ein. 7. Peters Ende. Peter berlebte seinen Gegner Karl um sieben Jahre. Am Ende seiner Regierung lag er in bestndigem Streite mit' seinem Sohne Alexei, der seine Neuerungen mit Mitrauen betrachtete und einmal sagte, er werde nach des Vaters Tode Moskau wieder zur Hauptstadt machen. Umsonst suchte ihn sein Vater zu andern Grundstzen zu bekehren, indem er ihm eine deutsche Frstentochter zur Gemahlin gab. Alexei behandelte diese so kalt und abstoend, da sie sich zu Tode hrmte. Als er sich daraus in eine Verschwrung gegen seinen Vater einlie, wurde er von. einem Gerichtshofe zum Tode verurteilt und starb vor Schrecken im Gefngnisse. Man sagt, Peter habe ihn zu Tode kuuten lassen; nicht lange darauf starb er selbst, 53 Jahre alt (1725). Sein groes Verdienst besteht darin, da er Rußland zu einer euro-patschen Gromacht erhoben hat. Wie aber sein Reich von abendlndischer Bildung noch weit entfernt war, so blieb auch er in seiner Denkweise und

10. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 116

1889 - Leipzig : Freytag
116 Wchtern, die Errichtung der erften Feuerwehr und Feuerversicherung an; bald setzte er die Verbesserung des Jugendunterrichts und der Lehrerbildung, die Grndung eines Armen- und Krankenhauses u. a. durch. Aber viel greren Ruhm als diese edelu Bestrebungen trugen ihm seine wissenschaftlichen Ver-suche, besonders in Elektrizitt, ein. So stellte er die erste elektrische Batterie her, lehrte den Blitz als elektrischen Funken durch den Blitzableiter uuschd-lich machen (1749 und 1752). Durch diese und andere wissenschaftliche Arbeiten wurde er weithin berhmt und auch iu Europa hochgeehrt. Obwohl er aber von den Englndern ausgezeichnet und mit der eintrglichen Stellung eines Generalpostmeisters aller britischen Kolonieen betraut wurde, erhob er doch Widerspruch gegen die Bedrckung seiner Landsleute durch englische Zlle und Steuern. Vergeblich unternahm er zwei Reisen nach England (1757 und 1762), um die englische Regierung umzustimmen; er riet daher nach seiner Rckkehr zur Erhebung und hatte die geistige Fhrer-schast des Aufstandes, wie Washington die militrische. 4. Washingtons Bildungsgang. Georg Washington war 1732 ans der Farm seines Vaters, eines fleiigen, sparsamen und ehrenwerten Pflanzers in Virginien, geboren und erhielt, als dieser gestorben war, von seiner Mutter, einer verstndigen und treuen Frau, eine sorgfltige Erziehung mit gutem Erfolge. Durch Flei und gute Auffhrung gewann er die Liebe feiner Lehrer und durch seinen Ernst, seilte Unparteilichkeit und seine geistige berlegenheit die Achtung seiner Mitschler. Er zeigte weniger Lust und Anlage zu Sprachen als zu Rechnen, Feldmessen, krperlichen bungen und Kriegsspielen; auch lernte er sein von Natur feuriges Wesen allmhlich ganz zu beherrschen und andere ebenso sest als, wo es angebracht war, nach-giebig, ebenso streng als rcksichtsvoll zu behandeln. Mit dem fnfzehnten Jahre verlie er die Schule und begab sich auf das Landgut feines Bruders, das spter dem Admiral Vernon zu Ehren Mourtt1) Vernon genannt wurde. Hier trieb er Mathematik und Feldmekunft und war dann .ein paar Jahre als Feldmesser und Landbeschauer beschftigt. Als dann Virginien gegen die Franzosen und Indianer durch eine Miliz (Brgerwehr) geschtzt werden sollte, wurde er, 19 Jahre alt, Generaladjutant eines Bezirksbefehlshabers und bte sich praktisch und wissenschaftlich im Kriegsdienste. Zwei Jahre darauf wurde er Befehlshaber der neu ausgehobeuen Miliz; er zeigte im Kampfe gegen die Franzosen ebenso groe Tapferkeit als Umsicht und Geistesgegenwart und schtzte Virginien Jahre lang vor franzsischen Ein-fllen. Im Jahre 1759 vermhlte er sich und zog sich auf sein Gut zurck, um 15 Jahre lang, mit Vermgensverwaltung und Gutsbewirtschaftung beschftigt, glcklich und beglckend zu leben. Als Volksvertreter erwarb ') Mvuut, sprich Maunt Berg.
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